Entwicklung der Niederschläge – Rückblick und Ausblick

Der Klimawandel verursacht längere Trockenperioden in der Schweiz. Eine verbesserte Wasserrückhaltefähigkeit der Böden könnte Ertragsausfälle in Trockenzeiten verringern.

Bedingt durch den Klimawandel kämpft die Schweizer Landwirtschaft immer häufiger mit länger andauernden Trockenperioden die sich vor allem in den Sommermonaten bemerkbar machen. Für verschiedene Gemüsekulturen, aber auch Obst- und Ackerkulturen, stellt das eine grosse Herausforderung dar. Fehlt in sensiblen Wachstumsphasen der Pflanzen das Wasser und besteht keine Möglichkeit zur Bewässerung, muss mit erheblichen Ertragsausfällen gerechnet werden. Die Aussage «es wird immer trockener bei uns» ist in aller Munde, ist jedoch so nicht ganz korrekt.

Tatsächlich sind die Jahresniederschlagsmengen im Mittelland trotz Jahren mit grösseren Abweichungen seit den 1930er Jahren stabil geblieben. Jedoch fällt auf, dass die Anzahl zusammenhängender Trockentage, vor allem während den Sommermonaten, zunehmend ist. Das bedeutet, dass die jährlichen Niederschlagsmengen zwar ungefähr gleichbleiben, sich jedoch die Verteilung der Niederschläge durchs Jahr hinweg verändert. Je nach Klima- und Emissionsszenario reden wir Mitte Jahrhundert von bis zu 31% mehr Niederschlägen im Winter, dafür bis zu 26% weniger Niederschläge in den Sommermonaten. Das Schweizer Mittelland sowie das Südtessin werden gemäss Berechnungen diese Niederschlagsveränderungen am stärksten zu spüren bekommen.

Zusätzlich zum Klimaschutz, durch welchen die Auswirkungen der modellierten Szenarien möglichst abgeschwächt werden können, müssen Lösungsansätze erarbeitet und angewendet werden, welche die Wasserrückhaltefähigkeit von landwirtschaftlichen Nutzflächen erhöhen. Beispielsweise würde eine verbesserte Wasserrückhaltefähigkeit der Ackerböden dazu beisteuern, mehr Wasser zu speichern. Dieses könnte in Trockenperioden durch Pflanzen genutzt werden und die Fruchtbarkeit der Böden trotz verändernder Klimaverhältnisse erhalten.

Bild1

Abbildung 1: "Während im Winter die Niederschläge zunehmen, fallen die Sommermonate trockener aus. Dieses Muster zeigt sich zum Beispiel in La Chaux-de-Fonds im Neuenburger Jura." (https://www.nccs.admin.ch)

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