Versalzung

Versalzung ist v.a. in ariden Klimaten und Küstenregionen ein Thema. Pflanzen haben dann Mühe genügend Wasser aufzunehmen und reagieren auch bei genügend Wasser im Boden mit Trockenstress. Bei andauernder Versalzung des Oberbodens, verändert sich die Zusammensetzung der Mikrolebewesen im Boden und die Bodenstruktur verschlechtert sich. Kurzum: Die Ertragsfähigkeit von landwirtschaftlich genutztem Land nimmt ab.

Auch bei uns können Böden mit wasserlöslichen Salzen angereichert werden, beispielsweise durch übermässige Einträge von Streusalz, Salzen aus Dünger und Bewässerungswasser. In den meisten Fällen ist Versalzung von Böden in der Schweiz nicht permanent, da Versalzung nur dann längerfristig zum Problem wird, wenn die Wasserbilanz über das ganze Jahr gesehen negativ ist und somit Salze nicht ausgewaschen werden. Jedoch hängt die Auswaschung von Salzen nicht nur von den Niederschlägen ab. Ein Boden muss auch durchlässig sein, damit salzhaltiges Wasser wieder abfliessen kann und die Salze bei der nächsten Trockenperiode nicht wieder kapillar aufsteigen und sich anreichern, wenn das Wasser verdunstet.

Zu den häufigsten Salzen im Boden gehören Salze, die aus Natrium oder Calcium gebildet werden wie Natriumchlorid, Calciumsulfat und Calciumcarbonat. In den Regionen der Welt, wo der Anbau von Kulturen ohne Bewässerung nicht möglich ist, wird der Versalzungsprozess durch das zur Bewässerung verwendete Grund- und Oberflächenwasser gefördert. Denn dieses beinhaltet mit bis zu einem Gramm Salz pro Liter Wasser gleich 10-mal so viel Salz wie Regenwasser.

Gewächshaus – Aride Zone

Im Gewächshaus sieht es anders aus. Hier entsteht durch die Abdeckung ein arides Klima. Daher wird Versalzung in bodengebundenen Produktionen im Gewächshaus zunehmend zur Realität.

Die Bewässerung ist optimal auf den Pflanzenbedarf abgestimmt. Mit der Zeit reichern sich durch Düngung und Bewässerungswasser Salze im Oberboden an, die durch die geringe Bewässerungsmenge nicht ausgewaschen werden. Dies kann zu Ertragseinbussen und Qualitätsproblemen führen, v.a. bei Kulturen, welche sehr sensibel auf Salz reagieren wie bspw. Feldsalat, Salat, Gurke, Paprika, Aubergine, Zucchini, Melone, Erdbeeren, Bohnen und Erbsen. 2018 hat das Versuchszentrum Straelen/Köln-Auweiler Kulturen bewertet, welche durch ihre erhöhte Salzaufnahme zur Entsalzung von Böden beitragen können. Unter diesen sogenannten Halophyten empfehlen sie Mangold als geeignete Kultur, da sie im Vergleich zum Neuseeländer Spinat, der Mittagsblume oder dem Hirschhornwegerich einfacher vermarktbar und einfach in der Kulturführung ist.

Daniela Hodel, Grangeneuve (2024)