Bewässerung in Trockenperioden – wie priorisiert man richtig?
Zunehmende Trockenheit fordert die Landwirtschaft heraus: Bewässert wird gezielt: je nach Empfindlichkeit der Kultur, Wachstumsphase und Speicherfähigkeit des Bodens.
Abgesehen vom Jahr 2024 haben Trockenperioden in der Schweiz zugenommen, was die Bewässerung in der Landwirtschaft vor neue Herausforderungen stellt. Wasser ist nicht unbegrenzt verfügbar, und gerade in Hitzeperioden müssen Landwirte gezielt entscheiden, welche Kulturen wann und wie bewässert werden.
Nicht alle Kulturen reagieren gleich empfindlich auf Trockenstress. Zudem variiert der Wasserbedarf je nach Wachstumsstadium. Bei begrenzten Wasserressourcen sollten folgende Prioritäten gesetzt werden:
Hohe Priorität haben stark wasserabhängige Kulturen wie Salate, Kohl, Lauch, Zwiebeln und Blattgemüse. Sie haben ein flaches Wurzelsystem und reagieren besonders empfindlich auf Trockenheit. Kritische Phasen sind hier die Keimung, die Blätterbildung sowie die Kopf- und Knollenbildung.
Mittlere Priorität haben Wurzelgemüse wie Karotten und Randen. Aber auch Kartoffeln und Stangensellerie gehören in diese Kategorie. Während der frühen Wachstumsphasen sind sie relativ widerstandsfähig, benötigen aber während der Blüte, Knollen- oder Stangenbildung eine stabile und ausreichende Wasserversorgung.
Eine niedrigere Priorität haben tiefwurzelnde oder Trockenheitsresistente Kulturen wie Spargel oder gewisse Gewürzkräuter wie Rosmarin oder Thymian. Sie sind in frühen Wachstumsphasen noch empfindlicher, entwickeln aber später eine hohe Toleranz gegenüber Trockenstress.
Weiter muss die Bodenbeschaffenheit berücksichtigt werden. Die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens spielt eine entscheidende Rolle.
Lehmige Böden speichern Wasser gut, sie benötigen längere Intervalle zwischen den Bewässerungsgaben. Auch die Höhe der Gaben sollte nicht zu gross sein, da das Wasser in schweren Böden langsamer versickert.
Sandige Böden trocknen schnell aus und erfordern daher häufigere, aber geringere Wassergaben. Bei hohen Gaben läuft das Wasser in tiefere Bodenschichten ab und kann abgesehen von tiefwurzelnden Pflanzen nicht genutzt werden.
Humusreiche, organische Böden können gut Wasser speichern was die Häufigkeit und Höhe der Gaben reduzieren kann.
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