Die Bodensonde: ein komplexes, aber nützliches Hilfsmittel

Seit einigen Jahren nutzt die HAFL Bodensonden, um den Wasserhaushalt im Boden laufend zu überwachen. Hier ein Überblick zur Funktionsweise dieser praktischen Geräte.

Ob für die Projekte «Irrigation Vaud» oder «Bewässerungsbulletin» – die HAFL verwendet volumetrische Bodensonden. Diese Sensoren (Bild 1) messen den Wassergehalt im Boden auf verschiedenen Tiefen, alle 10 cm bis zu einer Tiefe von 50 oder 60 cm. Der Sensor sendet ein elektrisches Signal in den Boden. Dieses Signal wird im Boden gestört, wodurch sich seine Signalstärke verändert. Diese Signalschwankungen werden von der Sonde erfasst und so kann der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens berechnet werden.

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Bild 1 Volumetrische Bodensonde im Feld.

Die Messstationen werden über ein kleines Solarpanel mit Strom versorgt. Sie sind durch eine SIM-Karte mit dem Handynetz verbunden und schicken alle 30 Minuten die Daten an einen Server. Die Daten werden laufend auf dem Bewässerungsnetz aktualisiert.

Wenn die Daten auf dem Server angekommen sind, müssen sie noch umgewandelt und graphisch dargestellt werden. Dafür müssen die Feldkapazität und die Bewässerungsschwelle festgelegt werden.

Der erste Wert wird dann bestimmt, wenn die Wasserreserven im Boden vollständig aufgefüllt sind, zum Beispiel nach starken Niederschlägen. Die Feldkapazität hängt stark vom Bodentyp ab.

Die Bewässerungsschwelle wird bei einem bestimmten Prozentsatz der Feldkapazität festgelegt. In wissenschaftlichen Feldversuchen konnte ermittelt werden, dass die Bewässerungsschwelle bei Kartoffeln in der Regel bei 70 % der Feldkapazität liegt.

Zur Berechnung der Gesamtwassermenge im Wurzelraum sowie zur Ermittlung der Feldkapazität und der Bewässerungsschwelle werden die Werte berücksichtigt, die in den obersten 30 cm des Bodens gemessen wurden (Bild 2). In der Regel nehmen die Wurzeln der Kartoffelstauden bis in diese Tiefe Wasser auf. Bei Gemüsekulturen werden dagegen oft nur die obersten 20 cm berücksichtigt.

Auf diese Weise werden die Sondengraphiken erstellt, die Sie auf dem Bewässerungsnetz, im Bewässerungsbulletin oder in Ihrer persönlichen App einsehen können.

Diese Graphiken vermitteln einen guten Überblick über den Wasserhaushalt des Bodens. Bei der Interpretation der Daten müssen jedoch einige wichtige Punkte beachtet werden:

  • Der Standort der Sonde muss für die gesamte Parzelle repräsentativ sein.
  • Die Beobachtung der Kulturen ist trotzdem erforderlich, um die Messungen der Sonden zu validieren.
  • Die Sonde muss korrekt installiert werden, ein guter Bodenschluss ist dabei unerlässlich.
RM Ade

Bild 2 Bodenwassergehalt bis in eine Tiefe von 60 cm. Zur Bestimmung der Gesamtwassermenge werden jedoch nur die obersten drei Messungen berücksichtigt.

G. Dessiex, 2025

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