Gemeinschaftliche Bewässerungsprojekte: Wie beginnt man dieses Langzeitprojekt?

Trockenereignisse häufen sich - daher werden kollektive Bewässerungssysteme für Landwirte immer attraktiver: ein Projekt, das Schritt für Schritt über mehrere Jahre umgesetzt werden soll.

Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel, die Ressourcenknappheit und die Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion ziehen immer mehr Landwirte die Einrichtung gemeinschaftlicher Bewässerungsnetze in Erwägung. Dies ermöglicht nicht nur eine rationelle Nutzung der Ressource Wasser, sondern auch die Nutzung nachhaltiger Ressourcen wie Seen, um die Wasserverfügbarkeit zu gewährleisten, wenn die Entnahme aus Flüssen im Laufe der Saison aufgrund von Entnahmeeinschränkungen immer unsicherer wird. Die Umsetzung eines solchen Projekts erfordert eine akribische Vorarbeit mit unterschiedlichen Schritten.

Diese Art Projekt schliesst andere Massnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels nicht aus. Darunter die Sortenforschung den Einsatz technologischer Hilfsmittel, wie kapazitive Sonden, oder die Anpassung der Anbaumethoden, um nur einige zu nennen.

Bedarfsdiagnose und lokale Mobilisierung

Als erster Schritt muss sich eine Gruppe von Betriebsleitenden finden, mit dem Ziel eine möglichst grosse Fläche in einem potenziell bewässerten Gebiet zu definieren. Anschliessend gilt es den Bewässerungsbedarf zu ermitteln. Hierfür muss folgendes festgelegt werden: Welche Kulturen sollen bewässert werden? Wie gross ist die Fläche? Wie sieht die saisonale Verteilung des Bedarfs aus? Eine Absprache zwischen den Mitgliedern ist unerlässlich, um gemeinsame Ziele zu definieren und das Engagement möglichst vieler zu gewährleisten. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen einer Vorstudie zur Bodenverbesserung.

Vorstudie zur Bodenverbesserung

Die Vorstudie ist unerlässlich, um den zuvor erwähnten Bedarf und die verfügbaren Wasserquellen (Seen, Quellen, andere) sowie die erforderliche Infrastruktur (Pumpstationen, Rohrleitungen, Speicherbecken) zu ermitteln und die Kosten und Umweltauswirkungen zu berechnen. Diese Phase sollte von Ingenieurbüros für Agronomie und Hydrologie begleitet werden. Ihre Aufgabe ist es die erforderlichen Anfangsinvestitionskosten (CHF/ha) und die künftigen Wasserkosten (CHF/m3) abzuschätzen. Diese beiden Werte sind entscheidend, um die Machbarkeit des Projekts abzuschätzen.

Behördengänge und Begleitung

Um diesen ersten Schritt und die folgenden Schritte voranzubringen, müssen die Landwirte Kontakt zu den für die Bodenverbesserung zuständigen Landwirtschaftsbehörden aufnehmen. Diese werden dafür sorgen, dass die einzelnen Schritte und Methoden eingehalten werden, insbesondere um die Unterstützung der Kantone und des Bundes sicherzustellen, welche wichtige Finanzpartner sind.

Finanzierung und Subventionen

Das Projekt kann durch Beiträge der Mitglieder, landwirtschaftliche Darlehen oder kantonale und eidgenössische Subventionen finanziert werden. Was die Vorstudie betrifft, ist eine Subventionierung in Höhe von 50 % der Kosten möglich. Das Projekt könnte einen Subventionssatz von rund 65 % erhalten (abhängig von der kantonalen und eidgenössischen Agrarpolitik, zu bestätigen durch die Bodenverbesserung-Dienststellen).

Nächste Schritte

Sobald die Vorstudie von den kantonalen Behörden und dem Bund genehmigt ist, müssen die Betriebsleitenden weitere Schritte durchlaufen, bevor die ersten Kulturen bewässert werden können: Vorprojekt, Wirkungsanalyse, Detailprojekt, öffentliche Auflage/Bewilligungen, Ausschreibungen, definitive Gesuche um Subventionen und schliesslich die Realisierung der Infrastruktur. Es ist davon auszugehen, dass all diese Schritte einige Jahre dauern.

B. Sornay, 2025

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